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Andacht

Die Jahreslosung für das Jahr 2024 lautet: „Alles, was ihr tut, geschehe aus Liebe.“ Geschrieben wurden diese Zeilen von Paulus, um das Jahr 54. Er ermahnte die junge christliche Gemeinde in Korinth, darauf zu achten, wie ihre Mitglieder sich untereinander benehmen sollten. Ein klares Zeichen dafür, dass auch wir Christen Streitigkeiten und Spannungen aller Art erleben und nach Lösungen unserer Probleme suchen. Denn der Mensch ist und bleibt für immer, wie Dr. Martin Luther sagte, „simul iustus et peccator“ (Gerechter und Sünder zugleich). Wenn ich das ernst nehme und erkenne, dass ich bei all meinen Problemen sowohl Teil der Ursache als auch der Lösung bin, dann muss ich die Jahreslosung so verstehen: „Alles, was ich tue, soll aus Liebe geschehen!“, denn Paulus schreibt das im Sinne Jesu, und Jesus meinte nie etwas allgemein, sondern sprach dich und mich ganz direkt an! Die ganze Welt zu retten, wird mir nicht gelingen, aber ich bin aufgerufen meinen Beitrag dazu zu leisten, indem ich die Nächstenliebe als Richtschnur meines Handelns nehme. Diese Liebe kann und soll ich in Wertschätzung, Fürsorge und Respekt allem gegenüber, was zur Schöpfung Gottes gehört, ausdrücken. Das ist nicht einfach, denn eine solche Haltung ist bei Weitem nicht jedem zu Eigen. Viele werden mich für naiv, einfältig oder gar zu hart halten, denn Liebe kann manchmal mit Härte, Durchhaltevermögen und Aufopferung zu tun haben und verlangt von mir die Kraft, eigene Schwächen zu überwinden und Druck standzuhalten. Diese Kraft, aus der sich diese Nächstenliebe nährt, finde ich nur im Glauben an Gott. Denn, „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Johannes 4,16)

Ihr Pfarrer Dr. Martin Neubauer